Die Welt ist kein Machwerk und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig.
-- Arthur Schopenhauer

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Veröffentlicht am in Tierrechte, Ernährung, Bekleidung, Unterhaltung, Tierversuche, Demos & Kundgebungen

Aktionstag gegen Speziesismus

"Speziesismus macht blind für die Rechte der anderen". Unter diesem Leitmotiv haben sich heute etwa 60 Aktivisten in der Stuttgarter Innenstadt eingefunden, um auf das Leid aufmerksam zu machen, das durch die Diskriminierung unserer nichtmenschlichen Mittiere entsteht - denn die anderen fühlen und leiden genauso wie wir, haben dieselben Bedürfnisse nach Freiheit und körperlicher Unversehrtheit und haben dadurch dieselben natürlichen Rechte wie wir. Doch wir Menschen missachten diese Rechte aufs Äußerste, nur um die trivialsten eigenen Bedürfnisse zu befriedigen: Gewohnheit, Bequemlichkeit, ein vertrautes Geschmackserlebnis.

Wir übersehen ihre Interessen oft allzu gerne, da sie (fast) jeder übersieht, da sich kaum jemand darum kümmert, da es ja "nur Tiere" sind, da unsere Gesellschaft sich als die Krone der Schöpfung wahrnimmt - eben speziesistisch ist. Wir haben die Macht zu unterdrücken, jedoch niemals das Recht.

Dennoch konnte sich heute kaum ein Besucher der Innenstadt der Konfrontation mit dem Speziesismus entziehen. An sechs verschiedenen Standorten waren wir präsent mit Infoständen und Demonstrationen gegen Pelz, gegen Tierversuche und gegen den Fleischkonsum, sowie mit einem abschließenden gemeinsamen Demozug durch die Innenstadt. Wir veranschaulichten vor einem Pelzgeschäft in der Calwer Straße, dass an Pelz Blut klebt. Vor dem Wissenschaftsministerium demonstrierten wir gegen die Tierversuche, auf denen die Uni Tübingen ihr Exzellenzcluster begründet. Mit einer Demonstration gegen Fleisch vor McDonalds in der Marienstraße und einer Menschenfleischteller-Aktion auf dem Schlossplatz zeigten wir, dass der Genuss von Fleisch nichts anderes darstellt als das Verspeisen toter Körper, von Tieren wie wir es sind. An einem Infostand auf dem Marktplatz stellten wir die gewaltsame Tötung der Tiere über einen Tierleichentatort mit Kreidezeichnungen dar. An einem weiteren Infostand in der Königstraße zeigten wir Filme von Schlachtungen, um das an die Öffentlichkeit zu bringen, was die Fleischindustrie nicht ohne Grund hinter verschlossenen Türen vollzieht - jedoch auch Videos von Tierbefreiungen, in denen zumindest einige Individuen diesem Schicksal entgingen. Denn jedes Leben ist kostbar.

Da wir überall Infomaterial verteilten, ergaben sich auch viele konstruktive Gespräche, und viele Passanten hatten in der Diskussion die Möglichkeit, ihren speziesistischen Standpunkt selbst kritisch zu hinterfragen. Vielleicht haben wir damit heute einige Gemüter wachgerüttelt und einen Anstoß gegeben, die Rechte der anderen nicht länger zu ignorieren oder zu leugnen. Damit wir eines Tages die speziesistische Ideologie unserer Gesellschaft überwinden können. Damit die Gewalt gegenüber Wehrlosen eines Tages der Vergangenheit angehören wird. Denn Wegsehen ist keine Lösung.

Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement, die es ermöglicht haben, dieses große Event auf die Beine zu stellen und unsere Botschaft dadurch mit Nachdruck in die Öffentlichkeit zu tragen.

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