Die Welt ist kein Machwerk und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig.
-- Arthur Schopenhauer

Hinweis: Die TiRS stellt ihre Aktivitäten bis auf Weiteres ein. Unsere Seiten bleiben zu Archivzwecken erhalten.

Veröffentlicht am in Bekleidung, Stuttgart Pelzfrei, Demos & Kundgebungen

Stuttgart Pelzfrei 2012

Stuttgart Pelzfrei 2012

„Pelz ist Mord“, unter diesem Motto versammelten sich am Samstag, dem 27. Oktober etwa 330 Aktivisten auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Trotz des plötzlichen Wintereinbruchs mit Temperaturen um 0 °C und beständigem Schneeregen waren dies 80 mehr als erwartet.

Gemeinsam demonstrierten sie gegen die Pelzindustrie und den Handel mit Echtpelzprodukten, denn derartige Produkte sind unweigerlich mit einem hohen Maß an Tierquälerei verbunden. Die Tiere leiden unter den artwidrigen Haltungsbedingungen ein Leben lang, an dessen Ende stets die Tötung durch Ersticken, Erschlagen oder Elektroschock ohne vorherige Betäubung steht. Diese besonders grausamen Tötungsmethoden werden bewusst angewandt, um den Pelz nicht zu beschädigen.

Im Vorfeld des Demonstrationszuges hatten Passanten die Gelegenheit, sich an zahlreichen Informationsständen verschiedener Tierrechtsinitiativen und -vereine über die Methoden der Pelzindustrie sowie über andere Bereiche der Tierausbeutung in unserer Gesellschaft zu informieren. Mit dabei waren neben der TiRS die Vereine „die Tierfreunde“, Animal Equality, Menschen für Tierrechte, Tierrechtsinitiative Rhein-Main (TIRM), PETA, Sea Shepherd, Mastanlagen Widerstand und Die Tierbefreier sowie die Tierrechtsgruppe Voice of Liberation und die Tierschutzpartei.

Der Demonstrationszug von 14 Uhr bis 17:30 Uhr führte auf derselben Route wie in den vergangenen Jahren durch die Stuttgarter Innenstadt, u.a. vorbei an Louis Vuitton, Breuninger, Max Mara, René Lezard und Fur Style JL, die allesamt noch Echtpelzartikel führen oder sogar ausschließlich anbieten. Gegen sie zogen die Demonstranten mit Transparenten, Pelzverbotschildern und lauten Rufen ins Feld, die deutlich gemacht haben, dass Pelz in der Bevölkerung kein gutes Image genießt.

In einer Straßentheater-Darbietung (siehe Foto) wurden zudem nicht nur die blutige Realität der „Pelzgewinnung“ durch die Rollen eines Models mit kunstblutpräpariertem Pelzmantel als „Auftragsmörder“ und eines Pelzzüchters als „Tierausbeuter“ dargestellt, sondern auch die Untätigkeit der Politik, die für Missstände beim Verfassungsgut Tierschutz notorisch blind ist. Denn ob der vom Tierschutzgesetz geforderte „vernünftige Grund“ für das Quälen und Töten eines Tieres zur Herstellung eines reinen Luxusproduktes gegeben ist, darf bezweifelt werden.

Wie sehr Tierqual in dieser Branche zum Geschäft gehört, zeigt auch die Tatsache, dass nach Inkrafttreten der geänderten Nutztierverordnung im Dezember 2011 die meisten deutschen Pelzfarmen ihren Betrieb aufgegeben haben. Obwohl die neuen Anforderungen noch immer weit von einer „artgerechten Tierhaltung“ entfernt sind, wurden sie von keinem einzigen Pelzzüchter umgesetzt. Gleichzeitig werden für den Handel unverändert Tierpelze importiert, die unter grausamsten Bedingungen hergestellt werden. Es ist deshalb höchste Zeit für ein vollständiges Import- und Handelsverbot für Pelzprodukte jeder Art!

Zum Ausklang des Tages fand eine Party im Linken Zentrum „Lilo Herrmann“ statt, bei der sich die Aktivisten bei indischem Essen und akustischer Livemusik von den Strapazen des Tages erholen konnten.

Wir danken allen Besuchern dieser Demonstration für ihre Anwesenheit, denn jeder einzelne zählt, um mit geballter Kraft eine klare Botschaft an die Kaufhäuser, die Politik und nicht zuletzt jeden einzelnen Bürger zu senden: Pelz ist Mord!

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